Vegetationsbrandseminar
Am Sonntag, den 20. August 2023 ermöglichte uns die Stadtwehrleitung Osterwieck die Teilnahme an einem Vegetationsbrandseminar. Hinter diesem recht sperrigen Namen verbirgt sich eine wichtige, der Praxis entnommenen Vorgehensweise bei Flächenbränden in Wäldern, Wiesen und Feldern. Unser Ortswehrleiter, Björn Harbordt, ergriff natürlich die Chance und meldete sich und uns sofort für das Seminar an.
Der Stellvertretende Stadtwehrleiter, Manuel Kabisch, bereitete das durchaus komplexe Thema auf und stellte die wesentliche Punkte anhand einer Präsentation von @fire, ergänzt durch diverse Videos, für uns im Hinblick unsere möglichen, zukünftigen Einsatzfelder leicht verständlich dar.
Die @fire – Internationaler Katastrophenschutz Deutschland e. V. ist eine gemeinnützige, nichtstaatliche Hilfsorganisation mit Sitz in Osnabrück, die international Hilfe bei Naturkatastrophen leistet. Der Verein wurde 2002 als ehrenamtliches Netzwerk von Berufs- und Freiwilligen Feuerwehrleuten gegründet. Laut Wikipedia sind derzeit dort rund 400 Mitglieder ehrenamtlich aktiv.
Nach dem theoretischen Teil ging es dann zum praktischen üben auf ein abgeerntetes Feld, das uns freundlicherweise von örtlichen Bauern zur Verfügung gestellt wurde.
Zunächst testeten die Raucher unter uns, wie leicht (oder schwer) es ist, mittels eine Kippe einen Brand in der Natur auszulösen. Das Ergebnis – das zündeln mit Zigaretten ist alles andere als leicht – überaschte die meisten von uns. Was im Bild unten wie ein Gebet gen Mekka aussieht, ist der erfolglose Versuch, eine glimmende Zigarette zum „durchzünden“ in der Vegetation zu bewegen. Dominik jedenfalls gab sich alle Mühe und auch die anwesenden Raucher gaben ihr bestes.
Hier zeigte sich mal wieder, wie vorsichtig man mit angeblichem Allgemeinwissen und natürlich mit „Nachrichten“ der Presse umgehen muss! Denkt immer daran: die vordringliche Aufgabe einer Zeitung ist es, die Zeitung zu verkaufen! Nicht anders ist es mit anderen Formaten wie Fernsehen oder Rundfunk.
Manuel Kabisch betätigte sich danach umgehend als „Brandstifter“ und bereitet uns dadurch ein realistisches Übungsumfeld. Mit seinem Gasbrenner zündete er immer wieder kleine und größere Flächen des Stoppelfeldes an und animierte uns zum löschen mit unterschiedlichen Mitteln
Wir testeten das ziehen von kleinen Gräben mit handelsüblichen Schaufeln und Spaten, setzten die oftmals belächelten aber durchaus effektiven Feuerpatschen ein und benutzten unsere frisch angeschafften Löschrucksäcke. Schlussendlich übten wir das koordinierte Vorgehen mit Fahrzeugen im „Pump an Roll“ Verfahren bzw. im Modus „Raupe“.
Trotz des wirklich warmen Wetters (OK, schließlich ist es Sommer) hatten wir jede Menge Spaß und konnten wichtige Erkenntnisse mit nach Hause nehmen.