Neue Farben für die Feuerwehren

Zeitgeist

Vor dem Zweiten Weltkrieg waren die Einsatzfahrzeuge der deutschen Feuerwehren zumeist rot lackiert, allerdings alle unterschiedlich. Je nach Vorliebe und Entscheidung des jeweiligen Branddirektors zeigten sich die Fahrzeuge beispielsweise in „kaminrot“ oder „rubinrot“. Eine einheitliche Vorschrift gab es noch nicht.

Entsprechend dem Geist der damaligen Zeit wurden ab 1. März 1937, also noch vor der Verabschiedung des Reichsfeuerlöschgesetzes, neu beschaffte Fahrzeuge bereits im Aussehen den Polizeifahrzeugen angepasst und erhielten das Hoheitszeichen der Polizei. Kurz danach begann man dann auch damit, die bisher mit roter Farbe gestrichenen Feuerwehrfahrzeuge ebenfalls auf „tannengrün“ – die Farbe der Polizei – umzulackieren.

Nach Beginn der Luftangriffe auf Deutschland erfolgte dann eine weitere Anpassung an die Notwendigkeiten der damaligen Zeit. Die Feuerwehrfahrzeuge bekamen nun mehrheitlich einen mattgrauen Tarnanstrich.

Heutzutage regelt Teil 3 der DIN 14502-3 die Farbgebung und Kennzeichnung der Feuerwehrfahrzeuge. Diese Vorschrift wurde nun umfassend überarbeitet. Zentrales Ziel dieser Überarbeitung war zum einen die Verbesserung der Erkennbarkeit der Fahrzeuge im Straßenverkehr und an der Einsatzstelle. Andererseits musste auch eine Modernisierung und damit eine Anpassung an den Zeitgeist vorgenommen werden, denn ein Feuerwehrfahrzeug muss nicht nur technisch, sondern auch optisch den Bedürfnissen und Befindlichkeiten seiner Zeit entsprechen.

So wie schon zuvor die Trikots unserer Nationalmannschaft an die modernen Gegebenheiten unserer Zeit angepasst wurden, erhalten auch unsere Einsatzfahrzeuge nun eine zeitgemäße, farbliche Verbesserung.

So erklärte hierzu Frau Hermine-Alice Ploheim-Ackersalat in ihrer Eigenschaft als Farbbeauftragte für BOS-Fahrzeuge: „Ein genderneutrales violett wird zukünftig die vorherrschende Farbe an unseren Einsatzfahrzeugen sein. Wir wollen hierdurch weltweit – also auch in 100.000 km entfernten Ländern – ein Zeichen setzen für alles mögliche.“

Wir freuen uns.