Feuerwehr Großübung in Osterode
In den frühen Morgenstunden des 16. September 2017 startete die ultimative Großübung in unserem sonst so beschaulichen Osterode am Fallstein. Für die Dauer der Übung waren mit über 220 Feuerwehrleuten dann auch mehr Einsatzkräfte als Einwohner in Osterode zu verzeichnen.
Wochenlang bereiteten der „harte Kern“ um Ortswehrleiter Olaf Chrost diese Einsatzübung vor. Das arrangieren der einzelnen Szenarien war alles andere als trivial; zudem mussten reichlich Genehmigungen und Zusagen eingeholt und natürlich das entsprechende Material besorgt werden. Eine Mammutaufgabe für eine so kleine Wehr.
Leider war ausgerechnet unser Osteröder LF zum Zeitpunkt der Übung aufgrund etlicher Mängel durch den Landkkreis stillgelegt und so mussten wir mit einem handelsüblichen PKW-Anhänger unser Material zur Einsatzstelle transportieren. Die benötigten Leitern mussten sogar zu Fuß verbracht werde.
Dennoch ließen wir uns nicht abhalten; schließlich waren wir von der Freiwilligen Feuerwehr Osterode a.F. Gastgeber und Ausrichter der Veranstaltung.
Das Konzept der Übung sah drei Szenarien vor:
1. In einer Scheune gab es eine Gasexplosion, wodurch das Gebäude in Brand geriet. Es gab drei vermisste Personen im Gebäude, drei, unter Betonplatten eingeklemmte Personen (Dummys) sowie drei Personen, die sich unter Schock von der Einsatzstelle entfernt hatten. Zusätzlich wurde noch ein PKW vom Explosionsdruck erfasst und umgeworfen. Eine Person (Dummy) wurde auch hier eingeklemmt. Eine weitere Person (Dummy) war aus einem hohen Stromhäuschen zu bergen. Während des Erstangriffs erfolgte der (simulierte) Zusammenbruch der Wasserversorgung.
Jetzt ging es Schlag auf Schlag. Die aus dem Bereitstellungsraum Hornburg herangeführten Wehren verschafften sich schnell einen Überblick über die Lage und handelten dann zügig.
Kniffliger als zunächst angenommen stellte sich die Bergung eines der „Verletzten“ aus einer senkrechten Betonröhre heraus, in der er eingeklemmt war. Aber schlussendlich wurde auch diese Aufgabe von den Kameraden mit Bravour gelöst.
2. Vegetationsbrand oberhalb der Ortslage Osterode. Auf einer Fläche von 1.500 m² brannten (simuliert) Bäume und Sträucher. Da der Wasserförderzug bereits anderweitig eingebunden war, musste Löschwasser im Pendelverkehr aus Hornburg herangeschafft werden.
Unter anderem konnten die Kameraden hier an einer tatsächlich brennenden Hütte ihr Können unter Beweis stellen. Die Kameraden der Hornburger Feuerwehr hatten dafür in der Anna-Landmann-Strasse in Hornburg eine Füllstation eingerichtet und der Wasserstransportzug der Braunschweiger FW schaffte das Wasser im Pendelverkehr an diese Einsatzstelle.
3. Verkehrsunfall mit Gefahrgut im Verlauf der L91 in östlicher Richtung. Ein Minivan war von der Fahrbahn abgekommen und lag auf der rechten Seite im Straßengraben. Der Fahrer war im Fahrzeug eingeschlossen, der Anhänger hatte sich vom Zugfahrzeug gelöst und der darauf befindliche Behälter war Leckgeschlagen (angenommen mit Ammoniak befüllt).
Hier waren die Veltheimer FW sowie der der ABC-Zug der Braunschweiger FW im Einsatz. Respekt für die Kameraden in den Schutzanzügen, die eine gefühlte Ewigkeit darin aushalten und ihre Arbeit verrichten mussten.
Zum ersten mal bei einer realistischen Feuerwehrübung mit dabei war diesmal auch ein Team der Technischen Universität Braunschweig, das den Einsatz von Drohnen und Roboterfahrzeugen zur Personensuche vor Ort in mehreren Einsatzszenarien testete.
Am Ende waren sich alle einig: die vorher gesteckten Ausbildungsziele
- Überprüfung des Ausbildungsstands
- Festigung und Vervollkommnung der Handlungssicherheit …und vor allem
- die überregionale Zusammenarbeit
wurden von allen hervorragend erreicht!